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  Erhalt des vorderen Kreuzbandes durch Selbstheilung
   

Das Ligamys System

Grundsätzliches und Technik:

Der Riß des vorderen Kreuzbandes stellt für jeden, und insbesondere für den Sportler, eine sehr einschneidende und äußerst belastendend Diagnose dar.

L-förmige und halbmondförmige Läsion

Abbildung 1:
Riss des vorderen Kreuzbandes re. Knie

Dieses Ereignis wiederholt sich in Deutschland ca. 100.000 mal pro Jahr (Abb1). Vielfach wird dann der Ersatz des vorderen Kreuzbandes mit körpereigenen Sehnen durchgeführt. Dieser Ersatz führt jedoch nie zu einem hundert prozentig guten Resultat.

Die Erfahrungen der letzten 30 Jahre in der Kreuzbandchirurgie hat uns gelehrt, dass nur das eigene Kreuzband die physiologische Kinematik und dynamische Stabilisierung des Knies bei intakter Propriozepion erreichen kann. Mit dem Ligamys System (Abb 2.:) steht uns nun seit Januar 2014 auch in Deutschland zum ersten Mal eine Technik zur Verfügung, die das köpereigene vordere Kreuzband erhalten kann.

Prinzip ist es das Kniegelenk durch ein dynamisches Federsystem (Ligamys) wieder zu stabilisieren, während das genähte vordere Kreuzband heilen kann. In der Schweiz wird daran schon seit Jahren erfolgreich geforscht. Hunderte von Sportlern und Unfallverletzten sind mit dieser Methode erfolgreich behandelt worden. Das Ligamys System bietet die mechanische Voraussetzung, dass die gerissenen Stümpfe wieder zueinander finden und adaptiert zur Heilung gebracht werden. Dieses Verfahren macht einen Kreuzbandersatz durch körpereigenes Gewebe überflüssig und führt zu einen sportfähigen, belastbaren Kniegelenk, dem nicht, wie nach Kreuzbandersatzoperation die spätere mögliche Arthrose droht.

L-förmige und halbmondförmige Läsion

Abbildung 2: Kreuzbanderhalt mit Ligamys, Entwicklung und Produktion Fa. Mathys

Der weiße Faden ist der Ligamysfaden und wird durch die im Schienbeinkopf befindliche Feder gespannt. Er ist am Oberschenkel mit einem Titanbutton aufgehängt, die blauen Fäden sind die Nahtfäden, welche den Stumpf des vorderen Kreuzbandes nach oben ziehen.

L-förmige und halbmondförmige Läsion

Abbildung 3:
Re. Knie: Nahtergebnis nach Spannen des Ligamys Fadens, freie Beweglichkeit klinisch stabiles Kniegelenk.

Der Erhalt des vorderen Kreuzbandes durch Ligamys kann eher als Erweiterung der konservativen Therapie gesehen werden, da keinerlei Sehnentransplantate benötigt wird (Abb 3). Sollte doch einmal das Band nicht heilen kann eine stabilisierende Operation bei gleich guter Ausgangssituation wie beim nicht voroperierten Kniegelenk vorgenommen werden, die Bohrkanäle sind verwendbar. Sämtliche Optionen sind erhalten geblieben, um sekundär eine Bandstabilisation durchführen zu können. Bei erfolgreicher Heilung des Bandes entsteht für den Patienten ein praktisch voll belastbares Kniegelenk, welches durch die Entnahme von Sehnentransplantaten nicht zusätzlich geschädigt wurde.

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Abb. 4 a,b und c zeigen den Operationsablauf und das Ergebnis nach Naht am Beispiel eines linken Kniegelenkes

L-förmige und halbmondförmige Läsion

Abbildung 4a:
Li. Knie: Riß des vorderne Kreuzbandes mit langem Stumpf

L-förmige und halbmondförmige Läsion

Abbildung 4b:
Naht mit PDS Fäden linkes Knie

L-förmige und halbmondförmige Läsion

Abbildung 4c:
Li. Knie: Nahtergebnis bei gespanntem Ligamys, Knie stabil und frei beweglich

 

Zeitpunkt und Indikationsstellung:

Über 2/3 aller Kreuzbänder reißen femoral, und sind potentiell geeignet für die Erhaltungsoperation mit dem Ligamys. Hier ist die Kernspintomographie von großer Bedeutung in der präoperativen Planung (Abb 5). Begleitende Meniskusschäden können mitversorgt werden. Innenbandverletzungen werden durch das Ligamys indirekt stabilisiert.

L-förmige und halbmondförmige Läsion

Abbildung 5:
NMR bei Riß des vorderen Kreuzbandes mit langem tibialem Stumpf

Die Operation sollte in den ersten 3 bis 4 Wochen nach dem Unfall vorgenommen werden, ansonsten sind die Stümpfe des Bandes nicht mehr nahtfähig und heilen nicht mehr stabil zusammen.

Sollte sich während der geplanten Ligamys Operation herausstellen, dass die Art des Risses, trotz aller Planung und Befundung der Kernspintomographie, nicht für den Erhalt geeignet sein, kann in gleicher Operation der Ersatz des vorderen Kreuzbandes vorgenommen werden.

 

Kosten und Bezahlung:

Diese Operationsmethode ist derzeit leider nicht durch das deutsche Gesundheitssystem voll abgesichert und erfordert vom Patienten eine Zuzahlung von 100 Euro um das Verfahren kostendeckend stationär durchführen zu können. Die Kliniken sind gezwungen diesen Betrag zu verlangen, da das System sehr teuer ist und nicht durch die Kostenentgelte eines „normalen“ Kreuzbandersatzes abgedeckt wird. In Einzelfallanfragen übernehmen private Krankenversicherer die Zusatzkosten, auch lohnt sich eine Anfrage bei den gesetzlichen Krankenkassen, ob hier ein Teilbetrag erstattungsfähig ist.

 

Rehabilitation

Die Nachsorge nach vorderer herkömmlicher Kreuzbandplastik ist langatmig und erfordert zunächst eine 6 wöchige Einheilungsphase des Transplantates bevor mit dem Muskelaufbau begonnen werden kann. Im heutigen Alltagsleben spielen Aktivität und Sport eine sehr wichtige Rolle. So hat die Ligamys Operation hier massive Vorteile und Vorzüge. Durch die sofortige intraligamentäre Stabilisierung des Kreuzbandes ist eine frühzeitige Belastung bereits nach einigen Tagen möglich, die Propriozeption ist dauerhaft gewährleistet. So kann schon früh mit dem Muskelaufbautraining begonnen werden. Ein genauer Plan der Nachsorge und weitere Informationen findet sich auf der Homepage der Firma Mathys int_link www.ligamys.com

 

Entfernung der Ligamys Spannfeder:

6 bis 9 Monate nach dem Kreuzbanderhalt sollte aus unserer Sicht die Spannfeder in einem kleinen Eingriff wieder entfernt werden. Durch eine gleichzeitige Kontrollarthroskopie kann hier das Nahtergebnis beurteilt und ggf. Narbenlösungen und weitere Maßnahmen bei diesem Eingriff vorgenommen werden. Hier ist man nach 14 Tagen wieder fit.

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„Es ist ein gutes Gefühl ein Kreuzband zu erhalten und es nicht ersetzen zu müssen.“